Kiefergelenkstherapie in Fürth

Zahnarzt Nadjar - Ihr Spezialist für Ihre Kiefergelenkstherapie

Diagnostik und Behandlung von CMD (craniomandibulärer Dysfunktion) mithilfe der Kiefergelenksbehandlung

Craniomandibulaere-Dysfunktion

Die Kiefergelenkstherapie ist ein äußerst komplexes Diagnose- und Behandlungsverfahren, welches bei Funktionsstörungen der Kiefergelenke bzw. des Kiefers im Allgemeinen eingesetzt wird. Es gibt eine große Vielzahl der unterschiedlichsten Kiefergelenkserkrankungen; all diese werden unter dem Begriff craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zusammengefasst.

Eines der am häufigsten genutzten Gelenke des menschlichen Körpers ist unser Kiefergelenk. Aus diesem Grund stellen Überbelastungen des Kiefergelenks sowie Kieferschmerzen durchaus ein häufiges Krankheitsbild dar. Spezifische Symptome für eine CMD Kiefergelenksbehandlung unterstützen den ersten Verdacht und bilden somit die Basis für einen tiefgehenden Befund. Die Symptome einer Fehlfunktion Ihres Kiefers können beispielsweise folgende sein:

  • Zähneknirschen in der Nacht (Bruxismus)
  • Kieferschmerzen
  • Ohrgeräusche
  • Tinnitus
  • Nackenschmerzen
  • Chronische Kopfschmerzen

In aller Regel haben die Beschwerden bereits einen chronischen Charakter und treten gepaart miteinander auf. Aber trotzdem lässt sich eine craniomandibuläre Dysfunktion nicht ohne Weiteres diagnostizieren, denn die große Menge an unterschiedlichen Beschwerden erschwert dem behandelnden Arzt die Abgrenzung zu anderen, eventuell vorliegenden Erkrankungen. Es können sich sogar Beschwerden zeigen, die auf Anhieb überhaupt nicht auf das Kausystem zurückzuführen sind.

Kiefergelenkstherapie und ihre Behandlungsinhalte

Anhand der Funktionsdiagnostik können wir Erkenntnisse über die Ursache der Kieferbeschwerden gewinnen. Diese werden in unseren Behandlungsplan aufgenommen. Jeder Patient erhält auf diese Weise eine umfassende und individuell abgestimmte Kiefergelenkstherapie. Sämtliche wichtigen Informationen werden zur Fertigung einer professionellen individuellen Aufbissschiene genutzt. 

Solch eine Aufbissschiene stellt in der Regel den ersten Schritt einer Kiefergelenksbehandlung dar und macht einen sehr bedeutenden Teil der professionellen CMD-Therapie aus. Nach genauester Vermessung und Analyse lassen wir die Schienen von örtlichen, spezialisierten Laboren aus durchsichtigem Kunststoffmaterial auf Maß anfertigen. Durch die Schiene wird der unmittelbare Kontakt der Zahnreihen respektive der Zähne des Ober- und Unterkiefers beim Beißen verhindert. Zudem wird der Zahnhalteapparat und auch der Zahnschmelz geschützt. 

Daher können Schienen einen sehr beträchtlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesamtsituation leisten. Das ursprüngliche, natürliche Schließen von Ober- und Unterkiefer kann durch den Einsatz einer Aufbissschiene wieder bewirkt werden, außerdem wird die stetige Abnutzung von der so wichtigen Zahnsubstanz verhindert.

Zusammengefasst bringt die Aufbissschiene folgende Vorteile mit sich:

  • Sie dient als Schutz vor weiterem Abrieb durch Knirschen und kann, je nach Ausführung, im besten Falle die falsche Bisslage korrigieren.
  • Symptome wie die Überanstrengung der Kaumuskulatur, die sich oftmals in Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen bemerkbar macht, werden durch die initiale Schienentherapie verringert.
  • Ferner werden weitere negative Folgen für die Gesundheit von Kiefergelenk und Körper verhindert.

Für eine erfolgreiche Kiefergelenkstherapie ist neben der zahnärztlichen Behandlung auch eine enge Zusammenarbeit mit Fachärzten anderer Disziplinen unverzichtbar. Grund hierfür sind die weitreichenden Folgen einer Kiefergelenkserkrankung, die sich im gesamten Körper bemerkbar machen können. 

Wir arbeiten daher bei Bedarf mit ebenfalls spezialisierten Manual- und Physiotherapeuten sowie Osteopathen zusammen. Daher sind wir in der Lage, je nach Ausgangssituation zum Beispiel Physiotherapie mit Schwerpunkt craniomandibuläre Dysplasie (CMD) zu verschreiben. Dies kann sich zusätzlich zu unserer Therapie positiv auf die Umstände des Patienten auswirken, da gezielte Übungen nicht nur die Durchblutung fördern, sondern auch die Muskeln lockern und die natürliche Bewegung des Kiefers trainieren. Professionelle Therapeuten zeigen ihren Patienten außerdem entspannende Übungen für Zuhause, die den Heilungsverlauf günstig beeinflussen können.

Nur in sehr seltenen Fällen sind bei stark ausgeprägter Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion (beispielsweise mit Mundöffnungseinschränkung) in der Therapie ergänzend und ausschließlich für eine begrenzte Zeit auch muskelentspannende Mittel (Muskelrelaxans) oder schmerzlindernde Medikamente eine Option.

Um unseren Patienten eine adäquate Behandlung zu gewährleisten, haben wir es uns selbst auferlegt, bei der Kiefergelenkstherapie nicht nur eine umfassende Diagnostik und modernste technische Verfahren anzuwenden, sondern auch, unser spezielles Fachwissen stets mit einfließen zu lassen – dies ist für eine professionelle Kiefergelenkstherapie unabdingbar. In der Praxis Nadjar sind Sie stets in besten Händen.

Kiefergelenkstherapie: Funktionsanalyse als Mittel zur Diagnostik

Sollte bei Ihnen der Verdacht auf CMD bestehen, wird als diagnostisches Mittel eine Funktionsanalyse durchgeführt. Sie soll darüber Aufschluss geben, ob eine Funktionsstörung und außerdem welche Funktionsstörung Ihrer Kiefergelenke vorliegt. Die sogenannte Funktionsanalyse unterteilt sich in eine instrumentelle sowie eine klinische Analyse der Kopf- und Kaumuskulatur und der Kiefergelenke. Während bei der instrumentellen Funktionsanalyse moderne Messgeräte wie das Zebris-System (Methode zum Aufzeichnen der Bewegungsabläufe der Kiefergelenke) eingesetzt wird, besteht die klinische Funktionsanalyse aus dem manuellen Abtasten der Kiefergelenke des Patienten.

Beide dieser Verfahren dienen der Analyse des Funktionsablaufs und möglicher Okklusionsstörungen (falscher Zusammenbiss und Kieferschluss) des Ober- und Unterkiefers, sowie der Untersuchung auf Druckempfindlichkeit der Kiefergelenke. Hieraus können anschließend Rückschlüsse über die Funktionsweise des gesamten Kausystems gezogen und überdies mögliche Abweichungen von der Norm erkannt werden. Im Anschluss an die Funktionsanalyse werden die so gewonnenen Messwerte in einen digitalen Artikulator übertragen, der die Bewegungsabläufe des Kiefers genauestens simuliert und veranschaulicht.

Konsequenzen einer craniomandibulären Dysfunktion

Craniomandibulaere-Dysfunktion-zahnarzt

Im Falle einer dauerhaft vorliegenden Muskelverspannung können in der Schlussfolgerung einer CMD Schmerzen in anderen Körperregionen wahrgenommen werden, die nicht unmittelbar mit den Zähnen und dem Kiefergelenk in Zusammenhang gebracht werden können. Dazu zählen unter anderem der Rücken und Nackenbereich.

Diese so entstandenen Schmerzen können ohne Therapie zu Schmerzen chronischer Natur werden und in starker Ausprägung sogar die komplette Körperstatik spürbar verändern. Allerdings bringt eine Veränderung der Körperstatik dann ebenfalls weitere Beeinträchtigungen mit sich, wie zum Beispiel Schädigungen an weiteren Teilen des gesamten Haltungsapparates oder einen Beckenschiefstand, der dann wiederum auf die Beine ausstrahlt. Als eines der häufigsten Symptome gelten hingegen Kopfschmerzen.

Vorteile einer Kiefergelenkstherapie

  • Als Grundlage dient eine eingehende Funktionsdiagnostische Untersuchung
  • Betrachtung der Ursachen in ganzheitlichem Sinne, anstatt den alleinigen Fokus auf die Symptome des Patienten zu legen
  • Eine spezielle Aufbissschiene bewirkt neue Bewegungsmuster Ihres Kiefers und kann Schmerzen mildern
  • Die Zahnsubstanz wird geschont und fortgehende Schäden an Kiefergelenk, Zähnen und Muskulatur können vermieden werden
Craniomandibulaere-Dysfunktion-zahnarztpraxis

Fragen und Antworten zur Kiefergelenkstherapie

Es macht immer am meisten Sinn, sich selbst zu beobachten: Zu welcher Zeit leiden Sie unter welchen Schmerzen? Vielleicht direkt morgens nach dem Aufwachen? Oder etwa beim Kauen, Mundöffnen uns Mundschließen? Eventuell ist Ihre Mundöffnung nur eingeschränkt möglich? Reibt oder knackt Ihr Kiefergelenk? Pressen Sie Ihre Zähne aufeinander oder knirschen Sie mit den Zähnen? All diese Symptome können auf eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) hindeuten – Sie können uns gerne darauf ansprechen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Kiefergelenkstherapie von den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) nicht in den Leistungskatalog aufgenommen wird. Sie stellt daher eine Privatleistung dar und muss vom Patienten selbst getragen werden. Jedoch unterscheiden sich oftmals die Bestimmungen der einzelnen Bundesländer, sodass eine Anfrage bei der zuständigen Krankenkasse in jedem Fall anzuraten ist.

Ob eine Kostenübernahme in Ihrem speziellen Fall möglich ist, sollte allerdings immer vor dem Beginn einer Behandlung abgeklärt werden. Es kann durchaus sein, dass zumindest die Kosten einer Aufbissschiene anteilig von der Kasse übernommen werden.

Leider ist es schwer, genaue Angaben zu den Kosten einer Kiefergelenkstherapie zu machen, da sie vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad und Aufwand der Behandlung abhängen. Daher variieren die Kosten von Patient zu Patient sehr stark. Man muss bedenken, dass im Rahmen einer CMD-Behandlung für jeden Patienten unterschiedliche Diagnostikmaßnahmen und Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen, die dann letztlich die Gesamtkosten mitbestimmen. Eine Liste der zu erwartenden Kosten der Kiefergelenktherapie wird jedoch im Vorfeld einer Behandlung erstellt und dem Patienten mitgeteilt.

Die Nutzungsdauer ist sehr unterschiedlich und kann mit 6 Monaten bis zu 5 Jahren angegeben werden – die Dauer ist abhängig von der Belastung sowie der Pflege der Schiene. Je nach Stärke der Abnutzung kann das Ersetzen einer Aufbissschiene früher nötig werden, was vor allem bei intensivem Knirschen der Zähne der Fall ist, da das Zähneknirschen den Verschleiß der Schiene begünstigt.

Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da dies von der Schwere der Kiefergelenksproblematik abhängt. Sollten Sie mit den Zähnen knirschen, ist das Tragen der Schiene besonders nachts wichtig, da dort in den meisten Fällen ganz unterbewusst das intensivste Pressen und Knirschen stattfindet (Schlafbruxismus). Wurden bei Ihnen starke Fehlstellungen des Kiefergelenks festgestellt, ist es für einen schnellen Behandlungserfolg durchaus empfehlenswert, die Schiene zusätzlich auch tagsüber zu tragen.

Bei einem schnellen Behandlungserfolg mit Abklingen Ihrer Schmerzen kann es gut möglich sein, dass die Therapie mit der Aufbissschiene bereits nach ein paar Monaten beendet werden kann. Dies ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich – wir als Spezialisten raten allerdings grundsätzlich zu einem dauerhaften Tragen der Schiene, damit die Fehlstellungen und Beschwerden nicht mehr zurückkehren.

In den meisten Fällen wird die Aufbissschiene im Unterkiefer eingesetzt, in manchen Fällen anstatt dessen auch im Oberkiefer. Die Fertigung erfolgt selbstverständlich ganz individuell und auf Maß, jeweils für den entsprechenden Kiefer.

Ein erfahrener Physiotherapeut erstellt zuerst einmal, genau wie ein Zahnarzt, eine Anamnese des Patienten. In der Anamnese wird der aktuelle Zustand von Gewebe, Muskulatur und Bewegungsapparat analysiert und festgehalten – hierbei liegt der Fokus auf der oft mit einer craniomandibulären Dysfunktion im Zusammenhang stehenden Halswirbelsäule. Die vom Physiotherapeuten erstellte Therapie enthält dabei nicht nur gezielte Übungen vor Ort in der Praxis (wie zum Beispiel muskelentspannende und durchblutungsfördernde Übungen oder Übungen zur Lockerung der Kieferbewegungen), die therapeutischen Spezialisten zeigen ihren Patienten additional dazu auch Eigenübungen für Zuhause.

Die Ursachen von Kiefergelenkstörungen können vielfältig sein. Nachfolgend einige der häufigsten Ursachen:

  1. Gestörtes Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken und Kiefermuskulatur Orthopädische Fehlstellungen (z. B. Rücken, der Knie- oder Fußgelenke, Beinlängendifferenz und Beckenschiefstände)
  2. Rheumatische oder verschleißbedingte Beeinträchtigungen (z. B. durch Athrose, Nervenschmerzen, etc.)
  3. Psychische Faktoren wie z. B. Stress und Anspannung
  4. Veränderungen der Form des Gelenkköpfchens oder Diskusverlagerungen
  5. Muskuläre Ursachen


Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie einen Facharzt aufsuchen, um die genaue Ursache zu diagnostizieren und eine für Sie geeignete Behandlung einzuleiten.

Um Ihre Zähne vor dem unbewussten Zähneknirschen, zu schützen, gibt können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Nutzung einer Aufbissschiene
    Eine Knirsch schiene (auch als Aufbiss schiene, Zahnschiene oder Nachtschiene bekannt), kann nachts getragen werden, so dass Sie den Druck auf das Kiefergelenk Reduzierung und so Ihre Zähne vor Abnutzung schützen.
  • Stressmanagement:
    Da Stress eine häufige Ursache für Bruxismus ist, so können Entspannungstechniken (z. B. Meditation, Yoga oder tiefe Atemübungen) helfen, die Muskelanspannung zu verringern.
  • Bewusstsein schaffen:
    Tagsüber können Sie bewusst auf das Zusammenbeißen der Zähne oder das Pressen des Kiefers achten. Aktiv können Sie versuchen, dies zu vermeiden.
  • Kieferübungen:
    Entspannungsübungen für die Kiefermuskulatur können helfen, die Spannung zu lösen und Bruxismus vorzubeugen.
  • Vermeidung von Stimulanzien:
    Reduzieren Sie den Konsum von Koffein und Alkohol (insbesondere in den Stunden vor dem Schlafengehen)
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen:
    Besuchen Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt, um Anzeichen von Bruxismus frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.


Sie sollten bei anhaltenden Problemen einen Zahnarzt oder Spezialisten zu konsultieren, so dass Sie eine individuelle Beratung und einen auf Sie abgestimmten Therapieplan erhalten.